Das Arschleder
Die Schutzausrüstung
des Bergmanns
Das Arschleder wird auch Bergleder oder Fahrleder bezeichnet und zählte früher im Bergbau zur Arbeitskleidung des Bergmannes. Es war eine Art Schutz vor dem Durchwetzen des Hosenbodens sowie gegen Bodennässe und Kälte beim Sitzen.
Besonders hilfreich war das Arschleder beim Einfahren in tonnlägige Schächte, wenn die Bergmänner auf dem Leder die Vertonung hinunterrutschten. Das Arschleder im Salzbergwerk Berchtesgaden ist ein halbrundes Lederstück.
Es gibt zwei Arten von Arschledern:
Einmal das Standardarschleder mit einfacher Schließe, welches früher unter Tage im Gebrauch war und bis 2007 auch Teil der Besucherkleidung war.
Und dann das Arschleder zur Paradeuniform für besondere Anlässe z.B. das Bergfest am Pfingstmontag mit Umzug der Bergknappen. Die Bergleute tragen hier das Arschleder mit der Messingschließe mit Schlägel und Eisen (siehe oben).
Der Zunftmeister hat zusätzlich zu Schlägel und Eisen noch die bayerische Königskrone auf seiner Messingschließe.
Das Tragen des speziellen Arschleders mit Schlägel und Eisen stand nur Bergleuten und Bergbeamten zu. Es stellt dadurch ein einigendes Symbol des Bergmannsstandes dar. Nachfolgend hier noch ein kunstvoll bemaltes Arschleder. Herkunft leider unbekannt.
Die Paradeuniform, das Arschleder und das Gezähe wird im Salzbergwerk Berchtesgaden vom „Zunftknecht“ in der Zunftkammer aufbewahrt. Der Zunftknecht ist hier für die Pflege und Ausgabe zuständig.